Sinnvoll, wenn CTR-Test® später erfolgen soll...
In vielen Fällen wird bei einer Krebserkrankung der Tumor operativ entfernt und der Patient erhält anschließend eine entsprechende Therapie mit Krebsmedikamenten oder eine Strahlentherapie. Bei einigen Patienten steht allerdings zum Zeitpunkt der Operation noch gar nicht fest, welche Therapie anschließend durchgeführt werden soll. Ein Grund dafür ist zum Beispiel, dass noch weitere Untersuchungen des entnommenen Tumorgewebes durchgeführt werden müssen damit Ärzte eine genauere Aussage über die Krebserkrankung und deren Behandlung treffen können. Dies geschieht dann zum Beispiel im Rahmen eines Tumorboards, welches erst ein paar Tage nach der Operation stattfindet.
Um das Nichtansprechen (Resistenz) auf eine Chemotherapie vorab zu testen und damit dem Patienten eine unwirksame Therapie mit vielen Nebenwirkungen zu ersparen, wurde der CTR-Test® entwickelt. Für den CTR-Test® werden jedoch lebende Tumorzellen benötigt. Dafür wird das Tumormaterial (operativ entnommener Tumor oder maligner Erguss) direkt nach der Entnahme in einem speziellen Transportkit zu TherapySelect gebracht. Dort wird das Tumormaterial unverzüglich entsprechend aufgearbeitet und für den CTR-Test® verwendet. Dementsprechend wäre es schwierig den CTR-Test® bei Patienten anzuwenden, die letztendlich doch eine Chemotherapie benötigen, obwohl dies bei der Tumorentnahme noch nicht endgültig feststand. Es ist nicht möglich den entnommenen Tumor unbehandelt Tage oder sogar Wochen aufzubewahren bis die endgültige Therapiemaßnahme feststeht, da in diesem Fall keine lebenden Tumorzellen mehr vorhanden wären. Um diesen Patienten dennoch zu ermöglichen im Falle einer Chemotherapie den CTR-Test® auch noch zu einem späteren Zeitpunkt durchzuführen, bietet TherapySelect die Möglichkeit der Tumoreinlagerung an. Dabei werden lebende Tumorzellen nach der Operation in flüssigem Stickstoff eingefroren (Kryokonservierung). Falls sich der behandelnde Arzt und der Patient zu einem späteren Zeitpunkt für eine Chemotherapie entscheiden, können die eingelagerten Tumorzellen bei Bedarf aufgetaut und in gleichem Maße wie frisch entnommene Tumorzellen für einen CTR-Test® verwendet werden. Dadurch entstehen Patienten ohne Therapieplan zum Zeitpunkt der Tumorentnahme keinerlei Nachteile für eine individuelle Behandlung ihrer Krebserkrankung.
Wie funktioniert die Tumor-Einlagerung (Kryokonservierung)?
Um Tumorproben einzulagern werden diese kryokonserviert. Darunter versteht man die Einlagerung von Zellsuspensionen in -196°C kaltem Flüssigstickstoff. Bei einer Biopsie oder Tumorentfernung wird ein gesamter Gewebsblock aus dem Patienten entnommen. Dieser enthält nicht nur Tumorzellen, sondern auch andere Zelltypen wie zum Beispiel Blut-, Fett-, Immunzellen und/oder strukturgebendes Gewebe. Um Tumorzellen einfrieren zu können, welche nach dem Auftauprozess noch lebensfähig sind, müssen diese aus dem Gewebsblock aufgereinigt werden. Für die Aufreinigung wird der Block zuerst mechanisch mithilfe einer Schere oder Skalpell zerkleinert. Für die feine Zerkleinerung, bis zum Punkt der Mikrotumoren, werden Enzyme verwendet, welche die Verbindungen zwischen den Zellen auflösen. Nach einer Zentifugation, um die Zellen von den Abfallprodukten zu lösen, können die Tumorzellen (bzw. Mikrotumoren) eingefroren werden. Zuvor wird der Tumorzellanteil der Probe durch einen Pathologen bestimmt.
Damit die Zellen nicht zerstört werden, muss das Einfrieren langsam und sorgfältig passieren, damit keine Eiskristalle gebildet werden und die Zelle damit zerstört wird. Hierfür wird ein „Frostschutzmittel“ verwendet um die Zelllysate langsam und gleichmäßig herunterzukühlen auf zuerst -80°C. Für eine mehrjährige Aufbewahrung werden die Zellsuspensionen bei -196°C in Flüssigstickstoff aufbewahrt.
TherapySelect bietet eine Lagerungsdauer von 2 Jahren an. Eine längere Zeit ist nicht nützlich, da ein Tumor sich stetig weiter entwickelt und sich verändert und dadurch die Ergebnisse von älteren Tumorproben nicht mehr aussagekräftig über die aktuelle Tumorsensitivität sind.
Bei dem Wunsch oder der Notwendigkeit einer CTR-Test®-Durchführung können die eingelagerten Zellen wieder aufgetaut und der Test kann normal durchgeführt werden.
Enthaltene Leistung und Kosten
Leistung
- Übermittlung des Tumor-Transport-Kits
- Aufreinigung der Tumorprobe
- Lagerung der Tumorzellen in Flüssigstickstoff für bis zu 2 Jahre
- Option zur Durchführung des CTR-Tests®
- Teilanrechung der Kosten auf den CTR-Test®
Kosten
Für die Tumor-Einlagerung wird eine Pauschale von 500 € erhoben. Darin ist die Aufarbeitung der Tumorprobe sowie eine Einlagerung von bis zu 2 Jahren enthalten. Bei der Entscheidung zur Durchführung des CTR-Tests® werden 250 Euro, der für die Tumor-Einlagerung bezahlten Kosten mit dem Gesamtpreis des CTR-Tests® verrechnet. Damit erfolgt bei Bestellung des CTR-Tests® eine reduzierte Rechnung.
Beispiel:
1.995,- Euro (Reguläre Kosten für CTR-Test®)
- 250,- Euro (Anrechnung der Tumor-Einlagerung)
1.745,- Euro (Preis für CTR-Test® bei Tumor-Einlagerung)
Krankenkassenübernahme
Die Kostenübernahme durch die Krankenkassen müssen für den Einzelfall angefragt werden.